Eigentlich war für den dritten FGSK-Auslandflug des Jahres 2017 als Reiseziel Antwerpen (EBAW) angekündigt.
Die Wetterprognosen versprachen jedoch für das Wochenende vom 13. bis 15. Oktober schönstes und stabiles Herbstwetter für ganz Europa, mit einigen Wolken über Belgien. Da wir in der Destination frei waren, entschlossen wir uns die Gelegenheit für zwei problemlose Alpenüberquerungen beim Schopf zu packen. Das neuerkorene Ziel wurde somit Mali Lošinj (LDLO) in Kroatien.
Am Freitagmorgen trafen sich die Crews der HB-SGK und der HB-CZV in Kägiswil. Die vorgeplante Route sah Zwischenlandungen in Bozen (LIPB) und Venedig-Lido (LIPV) vor, so dass in der Cessna jeder der 3 Piloten einmal zum Fliegen käme. Es stellte sich aber heraus, dass Lido unter einer Nebeldecke lag und keine Verbesserung in Sicht war. Wir beschlossen, mal nach Bozen zu fliegen und dort die Lage noch einmal abzuklären. So flogen die HB-SGK auf 9500ft ziemlich direkt via Muothatal - Braunwald - Chur - Davos - Ofenpass und die CZV via Tessin und dem Veltlin nach Bozen. Die Lage in Lido hatte sich nicht verbessert und so entschieden wir uns, nachdem in Bozen Benzin für die SGK organisiert werden konnte, Portorož (LJPZ) in Slowenien anzufliegen. Die Crew der SGK musste dabei mittels einem Formular bestätigen, dass sie sich in einer "Notlage" befindet und ein Weiterflug ohne Tanken nicht sicher durchgeführt werden kann (dies weil der Aeroclub offenbar keine "Lizenz" hat, um öffentlich Avgas verkaufen zu dürfen).
Nach einem problemlosen Flug quer durch die Lufträume der Aviano Airbase und Ronchi (Trieste) landeten die beiden Flugzeuge in Portorož, wo zwar CAVOK war, durch den starken Dunst die Sicht aber nicht wirklich berauschend war. Es stellte sich nun heraus, dass die Zeit bereits zu weit fortgeschritten war um Mali Lošinj noch vor Betriebsschluss um 16.00h LT zu erreichen. So entschied man sich, nach Zadar (LDZD) zu fliegen um den Abend dort zu verbringen.
Nach einem weiteren ereignislosen Flug auf 3500ft (darunter herrschte starker Dunst), auf dem wir - dem Funkverkehr nach - praktisch alleine in der Luft waren, landeten wir in Zadar, tankten auf und nahmen ein Taxi in die Stadt. Nach dem Zimmerbezug und einem kleinen Marsch in die Altstadt, gab es ein wohlverdientes Afterlanding-Bier und das erste Mal an diesem Tag eine richtige Mahlzeit, bevor wir noch etwas die Stadt besichtigen.
Für den nächsten Tag hatten wir zwei Legs geplant. Das erste sollte uns nach Pula (LDPL) und das zweite weiter nach Graz (LOWG) führen, wo wir die zweite Übernachtung vorsahen. Wir nahmen in Zadar die persönliche Wetter- und Flugberatung in Anspruch und profitierten bei dieser Gelegenheit davon, wieder mal nach altbewährter Art und Weise ein Papierformular für einen ATC-Flugplan auszufüllen. Es folgte wiederum ein problemloser Flug "proceed according flightplan route" nach Pula. Dort wurde eine "technical landing" deklariert, was in einen Rabatt von 50% auf den ohnehin günstigen Landegebühren resultierte.
In Pula planten wir den Weiterflug nach Graz mit Hilfe der auf den Luftfahrtkarten publizierten VFR Routen, gaben die Flugpläne entsprechend auf und programmierten unsere Navigationsgeräte. Kurz nach dem Start wurden wir von Pula Tower zu Pula Approach entlassen. Nach dem Aufruf kam die Frage "do you like to fly direct to Graz?". Wir bestätigten und erhielt zurück "cleared direct to Graz". Die grösste Herausforderung war dann für beide Crews, die programmierte Route auf den GPS-Geräten wieder zu löschen um eine gerade Linie nach Graz zu haben und nicht im Zick-Zack die ganzen Waypoints abzufliegen.
Kurz vor der Grenze zu Slowenien wurden wir dann von Pula Approach doch noch gebeten, auf Wunsch von Ljubljana Approach einen Navigationspunkt etwas weiter östlich zu überfliegen, um genügend Abstand zum Luftraum von Ljubljana zu haben. Nach dem Überfliegen von Slowenien meldeten wir uns bereits bei Graz Tower, wo die HB-CZV nach einem Direktanflug auf der Piste 17C landen durfte. Der HB-SGK wurde wegen einer Fehleinschätzung der Anfluggeschwindigkeit durch den Tower im Final Rwy 17 die bereits erteilte Landefreigabe wieder entzogen und ein Ausweichmanöver nach rechts befohlen ("Landing clearance cancelled, turn right and proceed direction east until I call you"). Nach einem Holding etwas abseits konnte dann die SGK via Downwind zur Piste 35C fliegen und dort doch noch landen.
Nach einer kurzen Zugfahrt ins Zentrum und dem Zimmerbezug traf man sich zur Stadtbesichtigung und dem Nachtessen, bevor wir noch den Schlossberg erklommen um Graz bei Nacht von oben zu bestaunen und dann die wohlverdiente Nachtruhe zu geniessen.
Der letzte Tag unserer Reise versprach zwei wunderschöne Flüge bei herbstlichem Bergwetter zurück nach Kägiswil mit Zwischenlandug in Innsbruck (LOWI). Der erste Flug führte nördlich an den Hohen Tauern vorbei nach Westen. Auf der Einflugroute von Osten her musste die HB-SGK eine Lektion im Langsamflug (ca. 85 Knoten) auf sich nehmen (TWR: "reduce speed", "not too close"), diesmal weil der langsame Traffic sich vor ihr befand. Bis im Final Rwy 26 hatte sich der Abstand jedoch so gut eingependelt, dass die Landung problemlos ging.
Nach einem Lunch in Innsbruck führte uns das letzte Leg unsere Reise via Arlberg, Glarus und Brunnen wieder nach Kägiswil wo wir glücklich und einmal mehr mit vielen schönen Erinnerungen unseren FGSK-Auslandflug erfolgreich abschliessen konnten.