Da unser diesjährige Oster-Auslandflug buchstäblich ins Wasser fiel, haben wir das Ganze in die Woche von Auffahrt verschoben und gleich noch um ein paar Tage verlängert. Unsere Erlebnisse findet ihr in diesem Reisebericht.
Sonntag, 13.5.2012 (Kägiswil LSPG – Avignon LFMV – Ajaccio LFKJ)
Wir treffen uns guten Mutes um 09.00 h in Kägiswil. Die Wetterlage hat uns veranlasst, unsere Variante „Gegenuhrzeigersinn“ zu wählen (die Alpen liegen in dichten Wolken und eine Kaltfront liegt noch über der Adria und der Balkanhalbinsel. Vom Westen her ist aber Besserung angekündigt). Glücklicherweise haben wir die benötigten Bewilligungen bereits im Vorfeld für beide Varianten eingeholt. Bei der Uebernahme des Fliegers bestätigt sich unsere Befürchtung: wir haben nur noch 22 Stunden (inkl. Toleranz) bis zur 50h-Kontrolle. Dieser Fakt wird uns während der ganzen Reise beschäftigen und unsere Routenwahl etwas beeinflussen.
Kurz nach 10 Uhr starten wir mit Ziel Avignon. Via Emmen (der Brünig ist zu), Bern - wo wir wegen abfliegendem IFR-Traffic bereits einen three-sixty fliegen müssen – und Lausanne erreichen wir Frankreich. Wegen der noch starken Bewölkung müssen wir nun auf knapp 3000 ft sinken. Vorbei an Annemasse, Annecy, Chambéry und Grenoble der Isère entlang finden wir doch noch einen Weg ins Rhonetal. Hier bläst ein starker Mistral in Richtung Süden und erlaubt uns einen Groundspeed von teilweise über 160 Knoten. Als wir uns bei Provence Info anmelden, warnt er uns bereits über die Windverhältnisse in Avignon: gegen 40 Knoten in Pistenrichtung. Der Tower fragt uns ebenfalls, ob wir den Wind bemerkt hätten. Der Anflug verläuft soweit problemlos, aber als wir beginnen, in die Base einzudrehen, macht sich der Wind bemerkbar, das Aufkreuzen ist extrem. Der Tower meldet „cleared to land runway 35, wind 350°, 35 knots, max 41“… und nach der erfolgreichen Landung „congratulations, very good, taxi with caution“. Nach dem kurzen Stopp in Avignon geht es wieder los. Den Run-Up machen wir auf Empfehlung des Towers auf der Piste. Im auflinierten Zustand noch im Stillstand die Nadel des Geschwindigkeitsmesser sich bereits leicht bewegen zu sehen ist schon speziell. Der Start verläuft problemlos (bei 39 - 44 Knoten Gegenwind), danach sind wir froh um den vielen seitlichen Platz, den wir zum Fliegen einer sehr flachen 180-Grad-Kurve Richtung Süden zur Verfügung haben. Via publizierte Ausflugsroute und St-Tropez geht es an die korsische Küste. Dauernd schüttelt es und auch hier haben wir noch immer einen Groundspeed von 150 Knoten.
Nach dem Anflug auf Ajaccio via Reporting point W dürfen wir wählen, ob wir einen linken oder rechten Gegenanflug machen wollen. Wir tanken noch auf und nach dem Abstellen des Fliegers suchen wir den Ausgang. Ein Container ist mir „General Aviation Handling“ angeschrieben. Darin befinden sich neben Bürotisch und Fernseher ein Sofa mit zwei gut genährten Katzen und ein schlafender Handling-Mann. Nach dem Wecken chauffiert er uns zum Taxistand. Die Fahrt ins Zentrum von Ajaccio ist kurz, wir finden ein Hotel und ziehen sofort los zum Afterlanding-Bier. Nach der Stadtbesichtigung gibt es ein leckeres 3-Gang-Fischermenu, einen Schlummertrunk und schon fallen wir nach einem erlebnisreichen Tag ins Bett.
Montag 14.5.2012 (Ajaccio LFKJ – Cagliari Elmas LIEE – Tunis Carthage DTTA)
Noch vor dem Morgenessen rufen wir unseren Handling-Agenten in Tunis an. Er kann uns nun endlich bestätigen, dass wir am Mittwoch in Tozeur landen dürfen, obwohl der Platz eigentlich mittwochs geschlossen ist. Hätten wir die Bewilligung nicht erhalten, dann wäre Plan B zum Zug gekommen: Montag direkt nach Tozeur, Dienstag zurück nach Tunis und am Donnerstag weiter nach Malta. Nach Morgenessen, Auschecken, Taxifahrt, Sicherheitscheck, Bezahlen und Einstiegen starten wir Richtung Sardinien. Beim Einflug in Cagliari auf der VFR-Route SENORBI-SERDIANA-SESTU sehen wir vor uns plötzlich ein Feuerwerk, Blitze und Rauchwölkchen beinahe auf unserer Höhe: das Militär!. Uns ist das nicht ganz geheuer und wir kürzen die Route etwas ab, es ist sowieso nichts los auf dem Platz. Nach der Landung auf Piste 32 tanken wir wiederum auf (die Avgas-Preise in Tunis sind sehr hoch, also schauen wir, dass wir möglichst wenig tanken müssen). Ein sehr freundlicher Handling-Agent versorgt uns noch mit den neuesten Briefingunterlagen und 6 Flaschen Wasser, bevor er uns wiederum zum Flieger chauffiert.
Am Holdingpoint müssen wir eine Weile warten, bis ein Airliner im Anflug die Pistenachse gekreuzt hat. Danach line-up und cleared for takeoff mit „Traffic Information is a Boeing 737 joining lefthand downwind 14“. Bereits einige Meilen ausserhalb sollen wir „Rome Info„ kontaktieren. Dieser meldet sich nicht, also bleiben wir bei Cagliari so lange es geht. Beim Punkt OSMAR (FIR-Grenze) rufen wir Tunis Info auf, Rome hatten wir nie erreicht. Wir dürfen wie geplant unsere Route direkt nach Tunis fliegen, bald schon haben wir Land in Sicht und wir wechseln zu Tunis Approach. In einem schönen Zickzack-Kurs gelangen wir auf den Downwind (Controller: „left turn, do not cross runway axis 29“, kurz danach „right turn, cross runway axis 29 for joining lefthand downwind 29“). Nach der Landung haben wir noch ca. 3 km zu unserem Standplatz zu rollen. Wir werden herzlich von unserem Handling-Agenten empfangen. Hotel und Transfer werden auf dem Tarmac organisiert, dann geht es zur Passkontrolle. Im Expresstempo werden wir neben Schlangen von wartenden „Normalbürgern“ und Diplomaten durchgeschleust. Nach dem Transfer zum Hotel im Zentrum und dem Zimmerbezug gehen wir auf Erkundungstour. Mit Schrecken stellen wir fest, dass in keinem der vielen Strassencafés Bier getrunken wird. So begnügen wir uns vorerst mit einem After-Landing-Kaffee. Nach einem Spaziergang auf der Av. Habib Bourguiba finden wir doch noch ein Lokal mit Bierausschank. Danach begeben wir uns in den Bazar. Da wir schon von weitem als Touristen zu erkennen sind, werden wir entsprechend oft angequatscht. Ein älterer Herr scheint ganz in Ordnung zu sein, wenn auch nicht ganz ohne Hintergedanken. Er führt uns auf eine Terrasse mit wunderbarer Aussicht auf die Stadt und die Medina (Altstadt). Wie nicht anders zu erwarten führt der Abstieg durch einen Raum mit Teppichpräsentationen, die wir nach dem fünften Teppich dankend abbrechen. Unser Führer bringt uns noch in seinen Laden mit Duftölen und zeigt uns dann den Ausgang aus der Medina, vorher gibt er uns noch einen Tipp für das Nachtessen. Wir finden das Restaurant dann auch und geniessen ein Couscous au poisson, bevor wir zurück ins Hotel marschieren.
Dienstag 15.5.2012 (flugfreier Tag)
Nach dem Morgenessen spazieren wir zu Fuss zum Bahnhof Tunis Nord und lösen ein Ticket nach Carthage. Beim Losfahren des gut gefüllten Zuges stellen wir fest, dass die jungen Leute es toll finden, die unverriegelten Schiebetüren aufzudrücken und sich während der Fahrt rauszuhängen. Ein- und Aussteigen in Fahrt funktioniert so auch… In Carthage Hannibal besichtigen wir das Römische Theater, die Moschee „El Abidine“ (eröffnet 2003, mit einem Gebetssaal für 1000 Leute), wo wir gegen ein kleines Trinkgeld sogar mit dem Lift auf das 55 Meter hohe Minarett fahren können um die Aussicht zu geniessen, sowie das Musée de Carthage. Danach nehmen wir ein Taxi nach Sidi Bou Said, einem wunderschönen Städtchen auf einem Felsen am Meer, welches wir zu Fuss erkunden. Am Meer gibt es noch Oliven und ein Bier. Wie immer werden auch noch die Füsse im Meer gebadet. Dabei haben wir nicht bemerkt, dass wir beim Strandgang plötzlich in einem militärischen Areal gelandet sind. Die Herren bitten uns, dieses wieder durch die Strassensperre zu verlassen. Danach fahren wir wieder im Zug mit offenen Türen und Passagieren auf dem Dach zurück nach Tunis. Zurück im Hotel noch die Planung für den nächsten Tag erledigen und zurück in der Stadt ein Restaurant suchen sind die nächsten Schritte. Wir finden ein Restaurant, welches vorwiegend von Einheimischen besucht wird. Es wird viel geraucht, viel Bier getrunken und es ist entsprechend laut, das Essen ist aber gut und günstig! Danach gibt es an der Av. Habib Bourguiba noch ein Stück Patisserie und Kaffee, bevor wir zurück ins Hotel marschieren.
Mittwoch 16.5.2012 (Tunis Carthage DTTA – Tozeur DTTZ)
Unser Taxi holt uns pünktlich wie bei der Anreise abgemacht um 08.30 Uhr beim Hotel ab. Unser Handling-Agent schleust uns durch die Sicherheitskontrolle und führt uns zum Flieger. Avgas gibt es nur vom Militär aus einem rund 60-jährigen Tanklaster. Nach dem Anlassen erhalten wir eine Rollanweisung für wiederum ca. 3km Taxi und nach dem Start die Clearance gemäss Flugplan. Nach knapp 2 Stunden Flug auf FL65 über Wüstengelände erreichen wir Tozeur, wo wir unter einer von zwei Boeing 747 von Sadam Hussein (dieser hatte die zwei B747 im Januar 1991 vor dem drohenden Golfkrieg hier in Sicherheit gebracht) parkieren dürfen. Nach Bezug des vom Handling-Agenten reservierten Zimmers organisieren wir einen Ausflug mit Ross und Wagen in die Oase. Im Eden Palm, einem Informationszentrum zur Dattelpalme (www.eden-palm.com), erfahren wir viel Interessantes über die 3-Etagen-Oase und über Dattelpalmen. Der deutschsprachige Führer wurde nur für uns innerhalb 30 Minuten organisiert. Wir besichtigen noch die Medina, trinken feinen Pfefferminztee und haben nochmals eine Teppichvorführung, die durch uns ebenfalls wieder vorzeitig abgebrochen wird. Nach dem Besuch eines Aussichtspunktes mit Sicht auf die Sahara, die Oase und die Ausläufer des Atlas’ geht es zurück zum Hotel. Nach dem Apéro essen wir im Hotel und machen die Flugplanung für den nächsten Tag sowie ein Wetterbriefing, wobei sich herausstellt, dass die Aussichten für’s Wocheende für über die Alpen (CH/A/Norditalien) nicht gut sind.
Donnerstag 17.5.2012 (Tozeur DTTZ – Malta Luqa LMML)
Nach dem Morgenessen werden wir von unserem Handling-Agenten informiert, dass die geplante Zwischenlandung in Monastir (DTMB) 200 Euro kosten solle. Da uns dies doch etwas zu viel ist, entscheiden wir, direkt nach Malta zu fliegen. Auf dem Flugplatz machen wir die neue Flugplanung und geben einen geänderten Flugplan auf. Gegen 11.00 Uhr sind wir in der Luft und nehmen entlang dem Salzsee „Chott el Djerid“ Kurs auf Sfax. Via Lampedusa - mit Groundspeed von 130 - 135 Knoten und gegen 30° aufkreuzen - führt uns unsere Route zum Einflugpunkt West Gate von Malta. Ueber den Meldepunkt „Blue Grotto“ müssen wir noch ein paar Orbits machen, danach landen wir ziemlich durchgeschüttelt auf dem Runway 31. Beim Rollen müssen wir feststellen, dass wir jeweils die „Aerodrome Chart“ besser studieren sollten, so dass wir in Zukunft beim Taxi keine One-Eighties mehr machen müssen… Mit einem riesigen Passagierbus werden wir zum Terminal geführt, wo wir im Tourist-Info ein Hotel in Sliema buchen. Nach dem Zimmerbezug besichtigen wir Sliema und die Uferpromenade, von der man eine tolle Aussicht auf Valletta hat. Nach dem Nachtessen checken wir wiederum das Wetter und müssen uns dann leider definitiv dazu entscheiden, keinen flugfreien Tag mehr einzulegen sondern Malta am nächsten Tag zu verlassen und statt Tivat in Montenegro Split in Kroatien anzufliegen, um bereits etwas näher von zu Hause zu sein.
Freitag 18.5.2012 (Malta Luqa LMML – Reggio di Calabria LICR – Split LDSP)
Der Tag beginnt mit einem British Breakfast. Nach dem Auschecken lässt das für uns bestellte Taxi auf sich warten. Nach ca. 20 Minuten kommt ein 10-plätziges Grossraumtaxi und führt uns zum Flughafen. An der Information rufen sie unseren Handling-Agenten an, der ebenfalls länger auf sich warten lässt. Nachdem er uns endlich abgeholt hat, rennt er dafür umso schneller mit uns zu Pass- und Sicherheitskontrolle und zum Gate, wo der Bus bereits wartet. Wir bezahlen die Taxen und er bestätigt uns, die bestellten Tanklaster für Avgas seien unterwegs. Beim Flieger angekommen machen wir den Aussencheck, räumen ein und richten uns ein. Der Fueler ist in der Zwischenzeit noch nicht aufgetaucht. Nach einigem Warten und zweimaligem Anrufen wird es uns zu bunt und wir fragen an unserer Destination nach Fuel. Glücklicherweise haben wir in Tunis noch getankt, sodass das Benzin bis Reggio reicht. Beim Start auf der Piste 23 sehen wir dann zwei riesige Tanklaster um unserem ehemaligen Standplatz kurven.
Via Gozo steigen wir auf FL 75 und halten Richtung Kalabrien. Als wir uns bei Catania Approach für das Crossing auf FL 75 quer über den Platz direkt zum VOR Catania melden, kommt zurück „Proceed via S, 3500 ft“. Wir intervenieren erfolglos und müssen tatsächlich sinken. Es geht dann gleich weiter; bei S heisst es „next S1, 2000 ft“, der nun zuständige Sigonella TWR kommt mit „S2, 1000 ft“ und am Schluss sind wir mit Catania TWR in Kontakt und müssen bei S2 auf 1000 ft noch zwei Orbits machen, bevor wir zu hören kriegen „cleared to cross runway axis“…
Nach dem Verlassen der CTR steigen wir nur noch auf 3500 ft und fliegen der sizilianischen Künste entlang weiter Richtung Kalabrien, linkerhand ist sehr schön der Aetna zu sehen. Beim Anflug auf Reggio di Calabria müssen wir kurz einem Airliner im Visual Approach ausweichen. Nach dem Refueling und einem kurzen Aufenthalt im Restaurant geht es weiter Richtung Split. Nach unserem Erlebnis in Catania befürchten wir das Schlimmste, führt doch die geplante Route in einer ziemlich geraden Linie quer über den italienischen Stiefel direkt nach Split und kreuzt mehrere TMA/CTR. Doch diesmals werden wir problemlos auf FL 75 überall durchgelassen. Nach rund 2.75 Stunden melden wir uns bei Split zum Einflug und landen nach 2h 58min Flug. Das Handling ist sehr zuvorkommend und mit viel Freude wird uns ein Hotel reserviert. Erst am nächsten Tag sehen wir auf der Rechnung, dass die Hotelreservation mir 10 Euros/Person berechnet wird. Deshalb wohl die Freude…
Nach einer rasanten Taxifahrt nach Trogir beziehen wir das Hotel, um danach am Quai unser Afterlanding-Bier mit Oliven und Fladenbrot zu geniessen. Nach dem Nachtessen im Hotel (Fish of the day) machen wir erneut ein Wetterbriefing und entscheiden uns, am nächsten Tag via Brenner schon mal die Alpen zu überqueren, da den Prognosen nach eine Ueberquerung am Sonntag nicht möglich scheint. Wir planen, via Portoroz nach Innsbruck zu fliegen und dann am Sonntag gemütlich nach Hause zu kommen.
Samstag 19.5.2012 (Split LDSP – Portoroz LJPZ – Innsbruck LOWI)
Wir können bei schönstem Wetter auf der Terrasse frühstücken, machen das Briefing und geben den Flugplan auf. Danach besichtigen wir Trogir mit seinen engen Gassen, bevor wir ein Taxi zum Flughafen nehmen. Unsere Handling-Dame führt uns an Warteschlangen vorbei durch Pass- und Sicherheitskontrolle, wobei sie die Leute ziemlich resolut zur Seite scheucht und jeweils etwas von wegen „privatni“ erklärt. Nach dem Start nehmen wir Kurs auf die Route Adria 3, welche sehr abwechslungsreich entlang der Küste nach Nordwesten führt. Die Flugsicherung ist wie in Kroatien gewohnt perfekt. Nachdem man meistens bereits am Boden eine Clearance und einen Transponder-Code erhalten hat, den man den ganzen Flug lang behält, braucht man sehr wenig zu funken (Bsp. „Split Approach, HB PDC“ - „H-DC, you’re identified, proceed according flightplan“). Später wechseln wir auf Route Adria 2 und 1, um dann via Plomin die istrische Halbinsel zu queren. Via reporting point PS1 können wir einen Straight-in Approach in Portoroz machen, der etwas speziell über einen Hügel führt. Nach dem Tanken und der Zollkontrolle (Einreise in die EU) gibt es für den Passagier einen Slibowitz und im Restaurant für alle einen Pfannkuchen. Frisch gestärkt starten wir Richtung UMBEK-Punkt vorerst auf 1500 ft, dann dürfen wir auf FL 105 steigen. Auch hier ist das Durchqueren des Luftraumes von Aviano kein Problem. An der italienischen Küste verlangen wir „direct Bolzano“, was wir auch dürfen. Ueber dem Brenner spürt man den Föhn deutlich, es ist recht turbulent und die Groundspeed ist auch wieder deutlich höher als die Airspeed. Der Anflug auf Piste 08 ist ebenfalls sehr turbulent, dafür haben wir das „cleared to land“ bereits anfangs Downwind erhalten. Während dem Abstellen und Ausladen amüsieren wir uns über zwei Piloten, die ihrem Flieger in einer äusserst komplizierten Manier ein Pijama anziehen. Hauptattraktion ist die danebenstehende und sich langweilende Dame in einem Kleid, das wohl aus den Stoffresten des Pijamas gemacht wurde. Die Farbe jedenfalls passt genau und offenbar waren die Stoffresten etwas knapp, das Kleid ist nämlich ziemlich kurz. Nach dem Transfer in die Stadt und Hotelbezug ziehen wir los zu Apéro, Schweinshaxen, Apfelstrudel, Junggesellinnenabend und einem Bier im Limericks Pub.
Sonntag 20.5.2012 (Innsbruck LOWI - Kägiswil LSPG)
Nach dem Briefing und der Flugplanaufgabe gibt’s Morgenessen, danach der Transfer zum Flughafen. Wir erhalten die Taxierlaubnis, müssen dann aber noch mitten auf dem Apron anhalten, um einem Airliner den Vortritt zu gewähren. Der TWR weist uns jedoch an, gleich hier den Run-Up zu machen. Beim Starten auf Piste 08 erhalten wir 1A-Anweisungen zur Föhnausflugsroute (Richtung Osten auf der Nordseite des Tales, Umkehrkurve nicht unter 5000 ft, dann zurück Richtung Schweiz, ebenfalls auf der Nordseite des Tales). Unsere Route führt uns dann in einem turbulenten Flug weiter über den Arlberg, Sargans - im Rheintal haben wir noch einen Groundspeed von 90 Knoten - Walensee, Küssnacht zurück nach Kägiswil, wo wir nach einer Gesamtflugzeit von knapp 20 Stunden und vielen tollen Erinnerungen landen.
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